Donnerstag, 15. August 2019

Liebe FDP, immer noch gegen die Trinkwasserinitiative oder einen Gegenvorschlag?

Im Jahr 2012 beschloss das Parlament auf Initiative von Tiana Moser einen Aktionsplan zur Reduktion von Pestiziden. Im Jahr 2016 stellte der Bundesrat im Rahmen eines Postulates von Kathrin Bertschy fest, dass keines der 13 Umweltziele in der Landwirtschaft erreicht wird. Seither hat sich nichts geändert. Trotzdem haben Bundesrat und Parlament diesen Sommer nicht nur die Trinkwasserinitiative, sondern auch einen Gegenvorschlag abgelehnt. Inklusive FDP. Obwohl diese in ihrem neuen Umwelt- und Klimapapier das Gegenteil verspricht. „Die neues Zahlen und Fakten des Bundes sind besorgniserregend. Die Schweiz hat ein grosses Pestizid-Problem, zum Schaden von Trinkwasser und Biodiversität. Es ist Zeit zu handeln“, so Tiana Moser.

„Alle Förderbeiträge, die einen schädlichen Einfluss auf das Klima und die Umwelt haben, müssen gekürzt oder gänzlich abgeschafft werden“, steht im neuen Papier der FDP. Die gleiche FDP hat im Sommer im Nationalrat die Trinkwasserinitiative und einen Gegenvorschlag abgeschossen. In diesen Tagen sind neue, äusserst besorgniserregende Zahlen und Fakten publik geworden. Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Die Grünliberalen erwarten von der FDP, aber auch vom Bundesrat und den Bauernvertretern endlich einen Kurswechsel.

 

Der Handlungsbedarf ist klar

Die Schweizer Gewässer und Böden sind stark mit Pestiziden belastet. Das ist nicht nur ökologisch problematisch, sondern hat auch Konsequenzen für unser Trinkwasser. Der Bericht des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), der heute veröffentlicht wurde, stellt fest, dass Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln (PSM), so genannte PSM-

Metaboliten, in erhöhten Konzentrationen im Grundwasser nachgewiesen werden. Diese sind noch deutlich mobiler und langlebiger als die Wirkstoffe, von denen sie abstammen. Die hohe Belastung der Gewässer wurde auch mit der im April 2017 erschienenen Studie der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) bestätigt. Schweizer Kleingewässer weisen eine Vielzahl von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden in zu hohen Konzentrationen auf. Sowohl die geltenden als auch die zukünftigen ökotoxikologischen Grenzwerte wurden in keinem der untersuchten Gewässer eingehalten. Es ist offensichtlich, dass ein akuter Handlungsbedarf besteht.