Donnerstag, 30. August 2018

Fortschritt statt Nostalgie: Freiheit für die Post

Die Grünliberalen sehen keinen Grund, die gesetzlichen Vorgaben zur Erreichbarkeit von Post- und Zahlungsverkehrsdiensten zu verschärfen und lehnen daher den Vernehmlassungsentwurf des Bundesrates ab. Parteipräsident Jürg Grossen sagt: „Die Postregulierung stammt aus der Zeit vor der Digitalisierung. Die Vorlage des Bundesrats will noch mehr Status Quo. Das geht genau in die falsche Richtung.“

Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden Dienstleistungen am Schalter je länger je mehr zum Auslaufmodell. Schaltergeschäfte mit Briefen, Paketen sowie Ein- und Auszahlungen sind seit Jahren stark rückläufig. Es ist aus Sicht der Grünliberalen weder nötig noch sinnvoll, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen. Eine vorausschauende Politik erkennt die Chancen der Digitalisierung und ermöglicht es den Anbietern, auf die neuen Kundenbedürfnisse mit innovativen Dienstleistungen zu reagieren. So bieten die Postagenturen längere Öffnungszeiten als Poststellen, was kundenfreundlicher ist, und seit September 2017 ist es möglich, Bareinzahlungen an der Haustüre zu erledigen, wenn es im Ort keine Poststelle gibt.

 

Preisschild

Die Vorlage des Bundesrates atmet demgegenüber einen interventionistischen Geist. Statt die Post fit für die Zukunft zu machen, werden ihr noch mehr Fesseln angelegt. Dass diese Fesseln zudem mit einem Preisschild von 10-40 Millionen Franken über 5 Jahre für die Post versehen sind, scheint für die Befürworter bloss eine Fussnote zu sein. Die Grünliberalen lehnen diesen unnötigen Kostenschub ab.